„Immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel“ – der Ruderachter der RWTH Aachen ist getauft

24.10.2016

Das Flaggschiff des Aachener Ruderteams ist getauft: Unter dem Namen Theodore von Kármán wird der Ruderachter zukünftig zu Wettkämpfen in Deutschland und Europa antreten. Die Taufpaten Prof. Dr. Doris Klee, Prorektorin der RWTH Aachen, und Prof. Dr. Dirk Abel, Rektoratsbeauftragter für den Hochschulsport, enthüllten den Namen in einer feierlichen Zeremonie am vergangenen Samstag.

  Prof. Klee und Prof. Abel mit der Rudermannschaft bei der Taufe © HSZ Prof. Klee und Prof. Abel mit der Rudermannschaft bei der Taufe

 „Ich freue mich sehr, heute als Vertretung des Rektorats hier zu sein und das Boot zu taufen“, erklärte Prof. Klee in ihrer Taufrede. Angefangen hat alles 2011, als drei Ruderer mit den Worten „wir müssen mal reden“ das Büro von Uli Weber, Mitarbeiter des Hochschulsportzentrums (HSZ) und zuständig für die Sportart Rudern, betraten. In diesem Jahr beschlossen die Ruderer, nicht nur bei einer Deutschen Hochschulmeisterschaft teilzunehmen, sondern sie auch zu gewinnen – und dann gleich auf internationaler Ebene weiterzumachen. Gesagt, getan: Seit 2011 ist der Ruderachter der RWTH Aachen ungeschlagener Deutscher Hochschulmeister, und auch auf dem internationalen Wettkampfparkett hat die Mannschaft schon einige Erfolge zu verzeichnen. Bei diesen Leistungen war schnell klar, dass auch ein wettkampftaugliches Boot her muss. Für den neuen Achter sorgte das Hochschulsportzentrum, und ab da konnte es richtig losgehen: Ob Deutsche Hochschulmeisterschaften, Kölner Lichter oder verschiedene Wettkämpfe auf europäischer Ebene – der Ruderachter der RWTH ist überall ganz vorne mit dabei und verweist auch schon mal die Traditionsachter aus Oxford und Cambridge auf die Plätze. Dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege ist, davon ist Prof. Abel überzeugt: „Wir taufen heute kein Baby mehr: Das Boot und die Mannschaft haben schon einiges vorzuweisen und ich bin sicher, dass sie diesen Geist auch in künftige Generationen weitertragen werden.“

Die Taufe am Wildenhof

Die Taufe fand an der RWTH-eigenen Veranstaltungsstätte Wildenhof am Rursee in der Eifel statt, wo die Ruderer auch trainieren. Über die Bedeutung des Wildenhofs als Veranstaltungsstätte und Basis der Wassersportarten der RWTH sind sich die beiden Taufpaten einig: Sie muss unbedingt erhalten werden. „Mit dem Wildenhof verbinde ich viele schöne Erinnerungen; das soll auch in Zukunft so beibehalten werden. Deshalb werden wir dafür sorgen, dass die Attraktivität des Wildenhofs weiterhin gewährleistet bleibt“, betont Prof. Abel. Prorektorin Prof. Klee schließt sich dem an: „Dem Rektorat ist die Bedeutung des Wildenhofs bewusst: Auch die Sport- und Veranstaltungsstätten sind äußerst wichtig für das Image der RWTH Aachen als ‚Place to Be‘“. Ruderobmann Oliver Matzke fügt hinzu: „Wir haben in den letzten Jahren Teile des Bootsparks komplett erneuert und hoffen, dass weitere Bereiche des Wildenhofs folgen werden.“

Der Name des Ruderachters

Theodore von Kármán (*11. Mai 1881 in Budapest, † 7. Mai 1963 in Aachen) war ein ungarisch-amerikanischer Physiker und Luftfahrttechniker, der als Pionier der modernen Aerodynamik und der Luftfahrt- und Raketenforschung gilt. Ab 1913 leitete er das Institut für Mechanik und flugtechnische Aerodynamik, heute das Institut für Allgemeine Mechanik, an der RWTH Aachen. Nach Aufenthalten in den USA und in Belgien verstarb er 1963 während einer Kur in Aachen. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt Kármán im Laufe seines Lebens zahlreiche Auszeichnungen.

Kármán und die RWTH Aachen

Mit der RWTH Aachen ist der Name Kármán schon einige Male verbunden: Nicht nur das Kármán-Auditorium und ein Preis für Studierende sind nach dem ehemaligen Institutsleiter benannt, auch ein Studierendenwohnheim und die Hochschulzeitung der Studierenden wählten ihren Namen ihm zu Ehren. Mit dem Achter der Aachener Rudergruppe trägt von nun an auch ein sportliches Aushängeschild der RWTH den Namen Theodore von Kármán. Prof. Klee ist sich sicher: „Mit diesem berühmten Namen wird diese fantastische Mannschaft auch in Zukunft noch viele weitere Erfolge einfahren.“